Marmormehl im Kunstwerk für Strukturen
Hast du schon von Marmormehl in Kunstwerken gehört?
Die Darstellungen in der abstrakten Kunst haben unbegrenzte Möglichkeiten
Durch den Einsatz von Strukturmassen lassen sich tolle Effekte erzielen, die dein Bild lebendig und reizvoll aussehen lassen. Hierbei ist Marmormehl einzigartig, denn es gerät beim Trocknen in Spannung und es entstehen Risse und Brüche, die du anschließend farblich gestaltet kannst.
Heute möchte ich dir erklären, wie das richtige Anrühren von Marmormehl und einem Bindemittel, sowie das optimale Mischverhältnis funktioniert. Los geht es! 😀
Damit Marmormehl als Spachtelmasse funktioniert, brauchst du ein Bindemittel, also etwas, dass aus dem Marmormehlmehl eine Masse macht, die man zu kleinen Erhebungen spachteln kann. Allerdings gibt es noch mehr zu beachten: Die Spachtelmasse sollte dauerhaft auf der Leinwand haften, da das Marmormehl selbst keinerlei eigene Klebekraft besitzt, anders als z.B. Fertigputz. Und natürlich sollte das Marmormehl schöne Risse bilden, denn das ist ja gerade die gewünschte Eigenschaft bei dem Abstrakten Malen mit diesem Material, das uns so begeistert.
Lies einfach hier weiter, um zu erfahren, wie und mit welchen Produkten du solch ein Ergebnis erzielen kannst, wie du es unten (und auch oben) auf dem Foto siehst.
Ich verwende entweder das Marmormehl von Gerstaecker oder das von der Firma Boesner. Beide haben einen guten Preis und genau die Eigenschaften, die ich möchte. Für den Anfang, bzw. zum Ausprobieren, würde ich dir erst einmal den kleinen 1 Kg Eimer empfehlen, da du nicht weißt, ob dir das Malen mit dem Marmormehl gefällt.
Als zweites Material brauchst du noch einen Binder (Acrylbinder). Hierfür verwende ich entweder Carparolbinder oder den Acrylbinder auch von Gerstaecker oder Boesner. Carparolbinder ist in meinen Augen ziemlich teuer und die anderen "normalen" Acrylbinder sind genauso gut. Ich sehe da keinen Unterschied. Auch hier empfehle ich dir erst einmal die kleinen Größen des Binders.
Jetzt kannst du diese beiden Materialien miteinander vermischen. Das kannst du prima mit einem Handmixer, einem Schneebesen, einem Löffel oder einer Gabel machen, je nachdem, was du gerade zur Hand hast. Ich rate dir am Anfang deiner Experimente erst einmal zu einen Suppenlöffel, da man mit diesem ein besseres Gespür für die Masse bekommt. Die Mischung aus Marmormehl und Acrylbinder sollte dabei nicht zu dünn und auch nicht zu dick sein - so in etwa wie Quark oder Joghurt. Wenn du die Mischung gut verrührt hast, bekommt die Masse eine schöne Geschmeidigkeit. Ich mische meine Masse meist sogar etwas dickbreiiger als Quark an, damit die dickeren Stellen auf der Leinwand nicht verlaufen. Achte bitte darauf, dass keine Klümpchen vorhanden sind, es also eine homogene Masse ist.
Nun kannst du es auf deine Leinwand auftragen. Von der Dicke empfehle ich dir verschieden dünnere und dickere Stellen aufzutragen, so zwischen 0,2 cm bis 1,5 cm und auch Kanten, stehen zu lassen. So wird die Struktur unterschiedlich. Die dünner aufgetragenen Stellen reißen meist nicht, doch sie ergeben ebenfalls eine schöne Struktur auf deiner Leinwand. Probiere es einfach aus und beobachte, was sich entwickelt. Auch empfehle ich dir, dass du nicht die ganze Leinwand zuspachtelst, sondern einen Bereich, z.B. im goldenen Schnitt, damit man das Bild später noch mit anderen Maltechniken interessanter gestalten kann. Kleiner Tipp nebenbei: Manchmal tropfe ich mit meinen Fingern auch Wasser auf die noch nasse Marmormehlmasse. Das gibt schone Krater, wie auf dem Mond. 😀
Nun lässt du das Bild sehr gut durchtrocknen. Das dauert etwa 1 bis 3 Tage, manchmal auch länger. Damit es etwas schneller geht, kannst du es auf der Heizung oder in einem warmen Raum trocknen lassen. Im Sommer kannst du es draußen in der Sonne trocknen. Wenn du schneller Ergebnisse erzielen möchtest, dann kannst du das Bild auch mit einem Föhn auf heißester Stufe trocknen. Dabei solltest du jedoch vorsichtig sein und nicht nur eine Stelle föhnen, sondern den kompletten Bereich mit der Marmormehl-Acrylbindermasse. Mit der Zeit fängt die Masse an zu brechen. Es entstehen kleinere und größere Risse. Auf einer Leinwand (Keilrahmen mit Leinen bespannt) kannst du dem Reißen der Masse etwas nachhelfen, indem du von unten die Leinwand etwas nach oben drückst oder klopfst. Dies jedoch erst, wenn die Marmormehl-Acrylbindermasse schon gut angetrocknet , bzw. trocken ist.
Jetzt sollten sich schöne Risse gebildet haben, wie du oben auf dem Bild sehen kannst und du kannst nun weiter mit Pigmenten, Beizen, Tuschen, Schüttungen oder mehr dein Bild farblich gestalten.
Noch ein Tipp: Die Marmormehl-Acrylbindermasse kann man auch mit Pigmenten, Tuschen oder Ähnlichem in deiner gewünschten Farbe einfärben. Doch beachte dabei immer, dass die homogene Masse nicht zu dick oder zu dünn wird. Auch kannst du Acryldispersion verwenden. Die funktioniert ebenfalls hervorragend.
In meine Kreativ-Workshops zeige ich meinen Teilnehmern z.B. den Umgang mit Marmormehl.
Hast du noch Fragen? Dann schreib sie mir doch einfach eine Nachricht über mein Kontaktformular. Ich beantworte sie dir gerne. Und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren! 😀
Die fertig gespachtelte Leinwand.
Dies ist ein Video, wie dick die Marmormehlmasse in etwa sein sollte und das Auftragen auf die Leinwand. Hier im Video habe ich die Marmormehlmasse 2 Mal auf die Leinwand aufgetragen.
Mein Werkzeug, welches ich benötige, wenn ich mit Marmormehl arbeite. Der Acrylbinder ist nicht auf dem Bild.
„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ ―Pablo Picasso
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